Die acht Schwaneyer-Köhlerfreunde haben außerhalb von Schwaney „Am Saule“ einen Meiler aufgebaut und an Fronleichnam in Brand gesetzt. Vor zwei Jahren stand den Köhlerfreunden noch ein Köhlermeister aus dem Südschwarzwald zur Seite, das klappte in diesem Jahr nicht. „Wir konnten mit ihm keinen gemeinsamen Termin finden“, so Burkhard Freff „also haben wir es dann halt selbst probiert.“ Insgesamt 27 Festmeter Buche wurden in zwei Tagen zu einem Meiler aufgeschichtet und an Fronleichnam in Brand gesetzt. Dann schwelte der Meiler zehn Tage lang und musste in dieser Zeit rund um die Uhr überwacht, gehegt und gepflegt werden.“ Dabei sind die Nachtschichten schon eine Herausforderung für sich“, sagt Jürgen Geldmacher.
Über eine kleine Holzleiter konnten die Köhler etwa drei Meter hinauf auf den Meiler steigen. Wurde ein Loch entdeckt, musste sofort Erde aufs Loch geschaufelt und festgeklopft werden. „Der Meiler darf nicht zu viel Luft bekommen und nicht brennen, sondern nur glimmen“, erklärt Andreas Heinemann.
„Wir haben den Meiler“, ergänzt Heinz-Josef Heinemann, „deshalb mit einer zehn bis fünfzehn Zentimeter dicken Erdschicht abgedeckt. Diese Erdschicht spielt beim gesamten Verkohlungsprozess eine wichtige Rolle. Sie muss so fest und dicht sein, dass Wind und Wetter dem Meiler nicht zusetzen können, deshalb wird sie laufend kontrolliert.“
Nach 10 Tagen wurde der Meiler geöffnet und die Holzkohle geerntet. „Vor diesem Tag hatten wir alle großen Respekt“, so Hermann Striewe. Hat sich der ganze Aufwand gelohnt? Oder ist der Meiler sprichwörtlich in Rauch auf Asche aufgegangen. Burkhard Freff konnte nach dem Abernten ein gutes Ergebnis von etwa 180 Sack a acht Kilogramm feststellen. „Damit haben wir mit dem Ertrag vor zwei Jahren gleichgezogen“, freut sich Matthias Heinemann. Die Schwaneyer Köhlerfreunde sind sich deshalb einig, dass das nicht der letzte Meiler in Schwaney war.
Am kommenden Samstag wird die Holzkohle für 17 Euro auf dem Kirchenvorplatz Schwaney in der Zeit von 9 bis 12 Uhr zum Verkauf angeboten.
